Nachrichten
Jazzclub-Keller als Studienthema
TU-Architekturstudenten entwarfen Einrichtungsvarianten für den Keller des Jazzclubs Neue Tonne
Architekturstudenten im Hauptfach »Innenraum« der Professur für Raumgestaltung (Professor Ralf Weber) der TU Dresden (Fakultät Architektur) stellten im Rahmen einer Abschlusspräsentation am 5. Juli 2006 ihre Innenraumkonzepte für die Neugestaltung des Jazzclubs Neue Tonne Dresden vor. Eingebettet war das über ein Semester mit vier Wochenstunden laufende Projekt »Take Five« (Leitung: Matthias Burghardt, Silke Vosskötter) in die Schwerpunkte des »Innenraum«-Studiums, bei dem die Studenten den Umgang mit und die Wirkung von Materialien, Oberflächen, Farben, Beleuchtung und Objekten lernen.
Mit insgesamt 13 Arbeiten versuchten die zukünftigen Innenarchitekten, dem Jazzclub Gestaltungslösungen für die Clubkellerräume anzubieten, die die praktischen – finanziellen, funktionalen und baulichen – Rahmenbedingungen des Jazzclubs ebenso berücksichtigen wie ein Streben nach interessanten und ästhetisch innovativen Ideen.
Ausgangspunkt waren der Grundriss der Kellerräume auf der Königstraße 15 sowie Aspekte der Funktionalität. So sollte berücksichtigt werden, dass es sich um einen Konzertklub und keine Jazzkneipe handelt, dass der Jazzclub Neue Tonne seine Räume durchaus auch an Unternehmen und Kongressveranstalter vermietet und dass die Atmosphäre bei gering besuchten Konzerten ebenso positiv wie bei »dicker Luft« sein sollte. Zudem mussten bauliche Einschränkungen bedacht werden: eine vorhandene Fußbodenheizung durfte ebenso wenig beeinträchtigt wie die Mittelsäule des Kellerraumes entfernt werden.
Die allermeisten der vorgestellten Entwürfe zeugten von großem gestalterischen Engagement und von akribischem Fleiß. Viele der Konzeptionen allerdings lassen auch den Verdacht aufkommen, dass sie vom »Schreibtisch aus«, also auf der Basis von zumeist gerade mal einem Besuch in der »Tonne«, erstellt worden sind; die Begeisterung für Gestalterisch-Ästhetisches ließ dabei manchmal Funktionales (Stauminimierung bei Besucherandrang, gute Sicht von möglichst vielen Plätzen auf die Bühne, Nutzung der Räume auch für gastronomische Vermiet-Zwecke) in den Hintergrund treten. »Dennoch sind wir mit den Ergebnissen sehr zufrieden und den Studenten für deren Leistungen sehr dankbar«, sagt »Tonne«-Geschäftsführer Viktor Slezák. Noch vor der Sommerpause wird sich Slezák mit Mitgliedern der »Tonne«-Programmgruppe und den Projektleitern Burghardt und Vosskötter zusammensetzen, um auf der Basis der dann zur Verfügung stehenden digitalen Dokumentation aller Ergebnisse zu entscheiden, welcher Entwurf zum Ausgangspunkt realer Umbauten im Keller des Jazzclubs Neue Tonne gemacht wird. Dem so gefundenen »Siegerstudenten« winkt eine Jahresfreikarte.
Mathias Bäumel
Themenbereiche:
Tonne-Nachrichten (76)
M. B.